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Hier finden Sie aktuelle Informationen und Antworten auf häufige Fragen zum gemeinnützigen Stiften für Kinder in Not.
Erfahren Sie mehrDr. Ilse Kreiner aus Perchtoldsdorf/Österreich verbrachte insgesamt sechs Monate im Kindernothilfe-Projekt in Peru, wo sie den Kindern Nachhilfe in Englisch erteilte, Workshops organisierte und Familienbesuche zur Kontaktpflege mit den Eltern machte. In ihren Bericht schildert sie ihre Erlebnisse.
“Maria Elena sitzt mir gegenüber, in ihren Augen glänzen Tränen. Sie ist 46 Jahre alt und sieht aus wie 70. Niemals werde ich ihr Gesicht vergessen, als sie mir von ihrem Leben erzählt. Es ist ein Leben voller Gewalt, Unwissenheit und Armut. Schon als Kind wurde sie von ihrem Vater verprügelt, später von ihrem Herrn, der das Hausmädchen wie eine Leibeigene behandelte, danach und bis heute von ihrem Ehemann. Die Schule hat sie praktisch nie besucht. Die war zu teuer und außerdem: Wozu? Sie war ja doch nur ein Mädchen. Maria Elena spricht leise. In ihrer Stimme ist keine Anklage, kein Aufbegehren. Nur Resignation. Sie hat nicht die Kraft, nicht die Mittel, ihr Leben zu ändern. Aber sie hofft, daß ihre Kinder die Chance erhalten, einmal ein besseres Leben zu führen.
Wir sind hier in Cajamarca, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Norden Perus. Die Stadt liegt auf 2.800 m Seehöhe, die ca. 100.000 Einwohner leben im Talkessel, rund um ein hübsches, kolonial anmutendes Stadtzentrum und auf den Hängen der umliegenden Hügel. Es gibt eine Vielzahl von Restaurants, Bars und Diskotheken. Für Sportliche gibt’s etliche Fitnesscenter und eine sehr große Sportanlage, die sogar zwei Tennisplätze aufweist. In Cajamarca lässt es sich gut leben, zumindest wenn man ein ausreichendes Einkommen hat. Durch den Bergbau könnte es eine sehr reiche Provinz sein. Doch wie so häufig spürt die Mehrheit der Bevölkerung nichts von diesem Reichtum.
Der in Cajamarca ansässige Projektpartner der Kindernothilfe IINCAP „Jorge Basadre” (Instituto de INvestigación y CApacitación Profesional) versucht, armen Familien eine Chance zu geben. Durch Fortbildungskurse verschiedener Art und durch Mikrokredite an die Eltern hilft er, die wirtschaftlichen Verhältnisse zu verbessern. Im Gegenzug verpflichten sich die Eltern, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Falls sich Kinderarbeit nicht vermeiden lässt, so wird darauf geachtet, daß die Kinder mindestens 14 Jahre alt sind und der Besuch der Schule nicht beeinträchtigt wird.
Im Januar 2010 hatte ich das Glück, als Freiwillige für IINCAP zu arbeiten. Ich bin 56 Jahre alt, Betriebswirtin und Organisatorin und habe mir mit diesem Einsatz einen Lebenstraum erfüllt. Ich wurde von meinen IINCAP-Kollegen, den Kindern und deren Eltern ohne jeden Vorbehalt akzeptiert, und ich war fasziniert von der Freundlichkeit der Menschen. Fast drei Monate später bei meiner Abreise war klar: ich komme wieder!
Wir sind hier in Cajamarca, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Norden Perus. Die Stadt liegt auf 2.800 m Seehöhe, die ca. 100.000 Einwohner leben im Talkessel, rund um ein hübsches, kolonial anmutendes Stadtzentrum und auf den Hängen der umliegenden Hügel. Es gibt eine Vielzahl von Restaurants, Bars und Diskotheken. Für Sportliche gibt’s etliche Fitnesscenter und eine sehr große Sportanlage, die sogar zwei Tennisplätze aufweist. In Cajamarca lässt es sich gut leben, zumindest wenn man ein ausreichendes Einkommen hat. Durch den Bergbau könnte es eine sehr reiche Provinz sein. Doch wie so häufig spürt die Mehrheit der Bevölkerung nichts von diesem Reichtum.
Der in Cajamarca ansässige Projektpartner der Kindernothilfe IINCAP „Jorge Basadre” (Instituto de INvestigación y CApacitación Profesional) versucht, armen Familien eine Chance zu geben. Durch Fortbildungskurse verschiedener Art und durch Mikrokredite an die Eltern hilft er, die wirtschaftlichen Verhältnisse zu verbessern. Im Gegenzug verpflichten sich die Eltern, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Falls sich Kinderarbeit nicht vermeiden lässt, so wird darauf geachtet, daß die Kinder mindestens 14 Jahre alt sind und der Besuch der Schule nicht beeinträchtigt wird.
Im Januar 2010 hatte ich das Glück, als Freiwillige für IINCAP zu arbeiten. Ich bin 56 Jahre alt, Betriebswirtin und Organisatorin und habe mir mit diesem Einsatz einen Lebenstraum erfüllt. Ich wurde von meinen IINCAP-Kollegen, den Kindern und deren Eltern ohne jeden Vorbehalt akzeptiert, und ich war fasziniert von der Freundlichkeit der Menschen. Fast drei Monate später bei meiner Abreise war klar: ich komme wieder!
Im Oktober 2010 war es dann erneut soweit. Diesmal teilte man mir sofort meine Aufgaben zu: Workshops für die Kinder halten, Familienbesuche machen zur Kontaktpflege mit den Eltern, ja und dann natürlich Nachhilfekurse in Englisch halten. In den Workshops werden anhand von Fallstudien Themen wie Rechte der Kinder, Gewalt in der Familie oder ethische Werte behandelt. Aufgrund ihrer gemachten schlechten Erfahrungen haben viele Kinder Angst, ihre Meinung zu sagen. Oder sie können nicht glauben, dass sich jemand dafür interessiert. Umso schöner war es zu erleben, wie die meisten nach und nach ihre Angst verloren, Selbstbewusstsein entwickelt und einige sogar frei vor der Gruppe gesprochen haben.
Der Englischkurs hingegen war für mich bei meinem ersten Aufenthalt Stress pur: Gruppen von bis zu 30 Kindern im Alter von 7 bis 15 Jahren und keinerlei Arbeitsmittel. Beim zweiten Aufenthalt habe ich dann CDs, Arbeitsbücher und Worksheets mit Bildern zum Malen für die Kleinen und lustigen Geschichten für die Großen mitgebracht. Wegen ihrer schlimmen Erinnerungen an ihre Zeit beim Straßenverkauf, am Bau, in der Schmiede etc. haben die Kinder große Konzentrationsprobleme. Trotzdem ist einiges an Wissen hängengeblieben und wir hatten alle Spaß bei der Arbeit. Laura und Marco, zwei „meiner” Schüler haben dann ihre Nachprüfung in Englisch bestanden. Ich war richtig stolz auf sie. Meine IINCAP-Kollegen sagen, dass viele Kinder in diesem Schuljahr bessere Noten haben als früher. Das macht mich glücklich und lässt mich Momente der Enttäuschung vergessen.
Ein wichtiger Teil der Arbeit von IINCAP ist es, den Eltern die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit von Schulbildung näher zubringen. Seit vielen Jahren erklären die Mitarbeiter es immer und immer wieder. Dann, eines Tages, sagte mir Gloria, ein zwölfjähriges Mädchen, sie könne an der letzten, für den Aufstieg entscheidenden Prüfung nicht teilnehmen, weil sie auf ihren kleinen Bruder aufpassen müsse. Ich war entsetzt, konnte es nicht fassen. Nach Jahren des ständigen Erklärens werden immer noch manchmal die Prioritäten anders gesetzt. Aber zumindest geht die Anzahl solcher Fälle zurück. Außerdem: Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut….Für Gloria gab es ein gutes Ende. Aufgrund einer Sondervereinbarung mit der Professorin durfte sie die Prüfung nachholen und war erfolgreich.
Die schönsten, gleichzeitig aber auch schwierigsten Momente während meines Aufenthalts in Cajamarca habe ich bei Familienbesuchen erlebt. Die Erzieher von IINCAP fungieren bei solchen Gesprächen als Zuhörer, Psychologen oder Berater, manchmal auch als Blitzableiter oder Grabsteine, wenn sich z.B. eine Frau über ihren Ehemann ausweinen will. Es war für mich nahezu unfassbar, mit welcher Selbstverständlichkeit ich in den Familien willkommen geheißen wurde, sie mich in die Gespräche einbezogen und um meine Meinung gefragt haben. Obwohl ich dabei manchmal an die Grenze meiner emotionalen Möglichkeiten gestoßen bin, bleiben diese Gespräche das Beeindruckendste, das ich während meines Aufenthaltes erlebt habe.
In den insgesamt sechs Monaten, die ich in Cajamarca verbringen durfte, habe ich nicht nur eine fremde Kultur und Lebensart kennen gelernt. Die Kinder und ihre Eltern haben mir auch geholfen, die wichtigen Dinge von den nur scheinbar wichtigen zu unterscheiden. Ich glaube, dass ich von ihnen mehr gelernt habe als sie von mir. Für diese Erfahrung bin ich den Mitarbeitern von IINCAP sehr dankbar.